Marokko 2017

Es war wieder soweit...

 

Der nächste Urlaub stand vor der Tür und gehörte natürlich geplant, nur wohin fährt man denn im neuen Jahr? Wieder in den Norden? Schweden? Da waren wir schon zwei Mal. in den Osten? Rumänien oder Albanien? Das wäre eine Überlegung wert.

 

Wir schauten im Internet, in Zeitschriften wie dem Explorer Magazin und redeten mit einigen Reisenden. Plötzlich sahen wir auf der Seite der Pistenkuh einen Beitrag. MAROKKO...


Das wird unser nächstes Reiseziel!

Wir wussten beide sofort, dass diesmal unsere Planung genauer sein müsste als in Schottland. Diesmal würde es nicht nur eine Himmelsrichtung sein in die wir fahren, wir brauchten genauere Routen und mussten uns bei der Planung richtig dahinterklemmen. Gesagt getan. Das Internet stundenlang durchforstet - doch viele der Infos waren schon älter. Sollten wir uns aufs Internet blind verlassen? NEIN! Es musste etwas her das wir mitnehmen können. Da war doch was... Der Offroad Reiseführer der Pistenkuh. Ab in den Einkaufswagen damit.

Gut, die Planung konnte weitergehen. Unzählige aktuelle und auch ältere Infos wurden zusammengetragen (an dieser Stelle auch ein großes Danke an Christof der uns seine Karten und Reiseführer geliehen hatte).

Die ungefähre Route stand, nun ging es noch an den feinschliff. Gut dass wir noch Zeit dazu hatten. Los ging es dann endlich im März, als wir an unserer Olga noch neue Reifen, Felgen und eine kleine Höherlegung fertig hatten.

Nachdem wir noch am Abend zu einer Familienfeier eingeladen waren, starteten wir gut gestärkt um 22:00 Richtung Frankreich! 

Wie immer gab es nachts wenig Verkehr und das hieß gutes Vorankommen. Ein gutes Zeichen, wie wir dachten, sollte noch die riesige Sternschnuppe sein, die direkt vor uns im Tiroler Oberland vom Himmel fiel. 

Die Vorfreude wurde nur noch größer!

Nach einigen Stunden fahrt, bereits in Frankreich angekommen, machten wir eine kurze Pause, um uns noch einmal ein bisschen auszuschlafen. Der Tag der Abfahrt war schließlich trotz super Vorbereitung in den Tagen zuvor sehr anstrengend gewesen.

Von den Sonnenstrahlen in Frankreich geweckt ging die Fahrt weiter. Das Wetter war wunderschön und der Frühling war im Gegensatz zu Tirol schon in voller Blüte. 

Am späten Nachmittag schockierte unsere Olga uns dann mit einer seltsamen Nachricht... Die ABS Lampe leuchtete auf. Also erstmal stehen geblieben und alles genaustens untersucht. Jedoch hatten wir nichts gefunden und dann beschlossen weiterzufahren. 

 

Es war bereits dunkel als wir über die Grenze nach Spanien fuhren, doch wir wollten unser Ziel noch erreichen - den Stellplatz in den Bardenas Reales. 

In der Nacht konnten wir bereits die beleuchteten Felsbehausungen erkennen, die am nächsten Tag bei strahlendem Sonnenschein noch beeindruckender waren. Diesen Stellplätz können wir euch nur weiterempfehlen (N 42° 10' 22'',  W 1° 35' 29'') sehr ruhig und zumindest Anfang März genug freie Plätze und auch schon angenehme Temperaturen, um im Dachzelt zu übernachten. Kleines Zuckerl - kostenloses WLAN am Stellplatz. 


Natürlich musste Zeit für eine kurze Erkundungstour durch die Felsbehausungen sein bevor die Fahrt nach Cordobá weitergehen würde.

Ganz problemlos und ohne leuchtendes ABS Symbol ging die Fahrt voran, super Campingplatz mitten in der Stadt und tolles essen in der Nähe der Mezquita Catedral. Im Frühjahr ist die Stadt auch noch nicht so voll mit Touristen, wie im Sommer - Reisetipp für diejenigen, die sich lieber in Ruhe Städte anschauen. 

Das Wetter is allerdings sehr wechselhaft. Wir hatten jedoch Glück und es begann erst in der Nacht zu regnen. Leider mussten wir aufgrund unseres strengen Zeitplanes - wir haben zum ersten Mal die Fähre im Vorhinein gebucht - schon wieder weiter.

Während der Fahrt wurde das Wetter wieder besser und wir hatten auch immer noch sehr viel Glück mit dem Verkehr, eine Stunde zu früh kamen wir im Hafen von Tarifa an. Check-in ganz problemlos, angenehm kleiner Hafen, alles TipTop.

Kurz vor der Abfahrt zogen jedoch Gewitterwolken über dem Meer auf.

Was uns egal war, denn die Vorfreude war nach wie vor groß.

Olga verstaut, wir auf der Fähre und in einer langen Schlange für den Stempel im Pass anstehend. 

Weiterhin lief alles problemlos, bis auf eine leichte Übelkeit bei Denise, wie jedesmal auf der Fähre (war jedoch schnell wieder vorbei). 

Am Zoll mussten wir uns anstellen und die Zettel, die wir bereits auf der Fähre ausfüllen konnten, abgeben. Dominik musste noch ein paar Zollstellen abklappern und 

nach einer sehr sehr kurzen Kontrolle und zwei Fragen wegen Waffen, etc. durften wir auch schon raus aus dem Hafen. 

 

Nun waren wir offiziell auf marokkanischem Boden. Schnell den Campingplatz in Tanger suchen, denn das Wetter wurde nicht besser und es wurde außerdem schon langsam dunkel.

Dank unserem Offroad-Navigationssystems "MotionX" funktionierte die Navigation dorthin problemlos und wir konnten uns schon mit dem komplett anderen Verkehr anfreunden. Der Besitzer des Campingplatzes war sehr freundlich und wir fanden den Platz auch halbwegs ordentlich - für marokkanische Verhältnisse sehr ordentlich - wie wir später noch feststellen sollten. Doch die Nacht war leider alles andere als erholsam - extram starker Wind wechselte sich mit Platzregen ab, kaum hörte der Regen auf begannen in der ganzen Stadt Hunde zu bellen und ein weiterer Aspekt den wir vor unserer Abreise gar nicht bedacht hatten- in Marokko gibt es ja auch noch einen Muezin von dem man sehr unsanft mehrmals geweckt wird. 

Wir waren also schon sehr früh munter und beschlossen dann so schnell wie möglich weiterzufahren. Obwohl der Abschied von den vielen Katzen am Campingplatz schwer fiel. 


 

Also weiter an der Küste entlang Richtung Süden. 

Regen, regen, regen...

Der Scheibenwischer wurde kaputt, die ABS-Lampe leuchtete wieder auf. 

Bei Marokko Telekom halt gemacht um eine Internetsimkarte zu kaufen. Sie konnten uns leider nicht die richtige Simkarte verkaufen und verwiesen uns zum nächsten Shop. Dort wieder nichts, die Dame erklärte uns dass es diese nicht als Microsim gibt. Das bedeutete für uns -

schnell zum nächsten Campingplatz mit WLAN.

Mittlerweile waren wir schon in Mohammedia angekommen, ein Stück unter Rabat.

Sehr nette Leute am Campingplatz und wieder viele Katzen. Kurzzeitig spielte sogar das Wetter mit und wir beschlossen hier ein wenig zu bleiben. Leider war der Strand in der Nähe extrem verdreckt und auch sonst fanden wir es immer wieder schade, dass die Menschen ihre Häuser, Gärten, ihr Land so wenig zu pflegen zu scheinen, denn Marokko hätte so einiges zu bieten.

Da wir uns nun einfach nur von den anstrengenden Nächten erholen wollten, kauften wir uns sehr gutes Obst und Gemüse an einem kleinen Stand in der Nähe und probierten auch zum ersten Mal unseren neuen Omnia aus. Können wir euch nur empfehlen! Das beste Brot aller Zeiten!

 

 


Leider spielte das Wetter weiterhin nicht mit und wir informierten uns über die ABS-Leuchte im Internet. Keine guten Nachrichten... das permantente Leuchten bedeutete Allradprobleme. Ausprobiert.. es stimmte - wir konnten den Allrad nicht verwenden. Was nun?!

Stundenlang haben wir überlegt und das Internet durchstöbert. Route ändern und aufs Offroadfahren verzichten? Die Gefahr den Allrad zu brauchen blieb und verzichten wollten wir nicht. Wieder retour fahren und in Rabat eine Werkstatt aufsuchen? Wird wohl das Vernünftigste sein. Also einen Tag früher abgereist und dort hin. 

Immerhin war die Sprachbarriere das kleinste Problem.. sie konnten den Fehler nicht finden und vertrösteten uns auf nächste Woche, da würde ein anderer Mechaniker hier sein.

Ziemlich zorning wegen den schlechten Nachrichten und dem immer noch schlechten Wetter - das laut Wetterbericht auch noch länger so bleiben sollten gings weiter Richtung Norden. Entweder es könnte uns noch jemand beim Nissanhändler helfen oder wir würden wieder heimfahrn.

Beim Nissanhändler wieder nichts und langsam war bei Denise die Geduld mit den Marokkanern am Ende, da sich viele sträubten mit ihr französisch bzw. überhaupt zu reden. Blöd wenn nur einer die Sprache spricht.

Also ab nach Spanien in der Hoffnung dort den Urlaub noch retten zu können. 

Wieder in Tanger Ville am Hafen, bekamen wir die nächste schlimme Nachricht. Die Häfen sind wegen des Wetters gesperrt. Keiner von unserer Fährgesellschafft konnte sagen, wann das nächste Schiff ablegen würde. Netterweise kam ein Mann der anderen Fährgesellschaft und meinte wir sollen doch nach Tanger Med fahren, dort sind unsere Tickets ebenfalls gültig und es würde vermutlich morgen schon ein Schiff fahren. Hier könnten wir mit 4 Tagen wartezeit rechnen. Wir bedankten uns vielmals und fuhren gleich los. Einige Zeit später waren wir dort. Eindeutig ein größerer Hafen und eindeutig ein sehr voller Parkplatz.

Wir suchten uns einen der wenigen freien Plätze aus und durften auch gleich von ein paar Urlaubern aus Deutschland erfahren, dass wir wirklich mindestens bis morgen warten mussten. 

Total erschöpft erkundeten wir erst einmal den Hafen, der sehr gut ausgestattet ist - saubere Klos, ein Imbiss, wlan - Perfekt für eine Nacht. Schnell noch eine Kleinigkeit gegessen und dann wegen des starken Windes im Auto, statt im Zelt übernachtet (eine weitere anstrengende Nacht).

Doch ausgeschlafen genug, machte sich Denise sehr früh auf den Weg zum Schalter um die Tickets für das erste Schiff zu ergattern. Was sich als überaus schwierig herausstellte, da sie sich zwischen lauter Marokkanern durchkämpfen musste. Doch wo ein Wille da ein Weg - eins der letzten Tickets bekommen - ab aufs Schiff!


Kurz gesagt: nach der schlimmsten Schifffahrt, die wir jemals erlebt hatten, waren wir froh wieder zurück in Spanien zu sein.

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